Quelle: "Aus der Heimat für die Heimat" Nummer 6, 1935, Ein Beiblatt zum Burgstädter Anzeiger und Tageblatt (Amtsblatt)
Hartmannsdorf mit seiner hochentwickelten unter der herrschenden Wirtschaftskrise
leidenden Textilindustrie zeigt zu beiden Seiten der Dorfstraße noch zahlreiche Erbhöfe
aus ältester Zeit. An der Hindenburgstraße liegt als einer dieser alten Zeugen längst
vergangener Tage der Erbhof mit der Straßennummer 79. Sein heutiger Besitzer
Alban Willy Große wurde im Jahre 1931 Besitzer dieses Erbhofes.
Er übernahm diesen von seinem Vater
Ernst Alban Große, der ihn von seiner Mutter
Wilhelmine verw. Zimmermann geb. Steinbach, deren Ehemann
Friedensrichter und Gemeindevorstand war und
Gottfried Große hieß, erbte. Wilhelmine Große erbte das Gut
am 12. Mai 1858 von ihrem ersten Ehemann
Friedrich Ernst Zimmermann, der stellvertretender
Landtagsabgeordneter gewesen war. Er hatte dieses 5/4 Hufengut am 18. Februar 1843 von
Johann Gottlieb Bolling aus Kändler für 5100 Thaler gekauft.
In dessen Besitz war es vom 18. Juli 1816 an gewesen. Sein Vorgänger war
Johann Georg Köthe, der als Musketier im Infanterie-Regiment
des Kurfürsten, Komp. von Schoenermarck gedient hatte. Genannter Köthe kaufte das Gut als
„Pferdefrongut“ von den Erben des verstorbenen
Johann Christoph Schönfeld am 30. September 1773 für 1650 Gulden.
Es war mit 44 ½ Steuerschocken (Steuereinheiten) belegt, von denen 31 gangbar und 13 ½ "erlassen"
waren. Der Käufer hatte die Witwe des Erblassers, Eva Maria verw. Schönfeld geb. Böttger
geheiratet. Aus dem Flurbuche über das Dorf Hartmannsdorf HStA. Rep. 59 Repos. IIIa
Nr. 4487 B, 18a vom Jahre 1757 ist ersichtlich, daß dieses 1 ¼ Hufengut, das etwas über
40 Scheffel groß und Pferdefrongut war, im Jahre 1757 im Besitze von
Samuel Schönfeld war. Am 11 Oktober 1734 kaufte genannter
Samuel Schönfeld von seinem Vater
Peter Schönfeld dessen Pferdefrongut für 820 Gulden.
Am 3. April 1732 war das Gut an den inzwischen verstorbenen Sohn
Andreas Schönfeld vom Verkäufer Peter Schönfeld verkauft,
aber vor dem Tode des Andreas noch nicht übergeben worden. Am 20 März 1679 kaufte Peter
Schönfeld von seinem Vater
Martin Schönfeld dessen Pferdefrongut in Hartmannsdorf für
305 Gulden. Am 7. Juli 1646 kaufte Martin Schönfeld das genannte 1 und ¼ Hufengut von
seinem Vater, der auch
Peter [Schönfeld] hieß. Laut Landsteuerbuch Nr. 871 Vol. II
Bartholomäus 1612 Blatt 634a besaß dieser Peter Schönfeld im Jahre 1612 dieses Gut,daß mit
44 und ½ Steuerschock als einziges Gut im Dorfe belegt war, und laut HStA Loc. 31500
Erbzinsregister des Amtes Rochsburg besaß im Jahre 1598 als Nr. 7 des Registers Peter
Schönfeld, ein "Pferdtner" (Pferdefröner) dieses Gut als Lehngut und verzinste davon
dem Amt:
16 Groschen 8 Pfg. zu Walpurgis | |
16 Groschen 8 Pfg. zu Michaelis | |
1 Scheffel 3 und ½ Sipmas Korn | |
5 Scheffel und 1 und ½ Sipmas Hafer und | |
3 Gulden anstatt Frondienste |
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